Steingärten sind in Mode gekommen. Steingärten – die gibt es doch nur in Vorgärten der Einfamilienhäuser, die gibt es doch wohl nicht in Mülheimer Kleingartenanlagen. Weit gefehlt! Nicht nur in einem Kleingarten haben grauer Basaltsplit, Kies, Schottersteine u. ä. das Grün begraben. Bis zu den „Steingärtnern“ scheinen die Themen „Naturgarten“ und „Lebensräume mit Nahrungsquellen für Vögel und Insekten gestalten“ nicht vorgedrungen zu sein. Der Anspruch auf einen niedrigen Pachtzins für die Fläche ist nicht gerechtfertigt, wenn statt Grün und kleingärtnerischer Nutzung, statt Artenvielfalt in Biotopen, dort Steinwüsten entstanden sind.
Alternativen gibt es ausreichend:
Mulchen mit Häcksel, insekten- und vogelfreundliche Sträucher, einjährige und mehrjährige Blumen bzw. Stauden, Wildblumenwiesen u. a. Im Flächennutzungsplan der Stadt sind Kleingartenanlagen Grünflächen. Verkieselung, tote Steinwüste verbietet sich selbsterklärend. Dazu bedarf es keiner Erweiterung der Garten- und Bauordnung.
Wer jetzt denkt, das sei wieder so eine Neuerung des Kreisverbands, der hat übersehen, dass der Fachberater des Landesverbands in Düsseldorf, Norbert Becker, ebenfalls den Rückbau des Schotters fordert – siehe im Kleingarten Magazin 2018 Heft 2, Seite 28 „Kies- und Schottergärten“. Die Steine müssen aus den Parzellen entfernt werden – die Wiederherstellung eines kleingärtnerisch nutzbaren Bodens ist längst überfällig.