Kleingärten können artenreiche Lebensräume für Wildbienen sein
Mit viel Engagement setzt sich Nicola Fiß für die etwa 560 heimischen Wildbienenarten in Deutschland ein. Mehr als die Hälfte ist gefährdet. Bei anderen Insekten sieht es kaum besser aus. Wildbienen spielen bei der Bestäubung eine gleichbedeutende Rolle, werden jedoch verdrängt. Es gilt, ein ökologisches Gleichgewicht wieder herzustellen zwischen dem Überhang der freifliegenden Nutztiere der Imker und der Wildbienenpopulation. Gärten können einen aktiven Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten – vorausgesetzt, es handelt sich dabei nicht um akkurate Rasenflächen. Eine naturnahe Gestaltung, ein vielfältiges Blütenangebot mit heimischen ungefüllten Arten in den 1.238 Kleingartenparzellen in Mülheim hilft, das Überleben vieler Insekten- und Vogelarten zu sichern. Frau Fiß hat es auf den Punkt gebracht: Die Kunst des Gärtnerns zeigt sich darin, dass vom zeitigen Frühjahr bis zum Frosteinbruch durchgehend einheimische Pflanzenarten blühen und damit eine überlebensnotwendige Nahrungsquelle angeboten wird.
Ratgeber über Wildbienen und nützliche Blühpflanzen
In dem wunderschönen, reich bebilderten Buch „Wildbienenhelfer – Wildbienen & Blühpflanzen“ von Anja Eder, 2018 Verlag Tipp 4, sind Infos über Wildbienenarten kombiniert mit nützlichen Blühpflanzen. Jeder Monat beginnt mit einer Übersicht der darin erwähnten Bienen- und Pflanzenart. Für die Hauptflugzeit von Februar bis August zeigt Anja Eder Monat für Monat die Wildbienen, die in dieser Zeit fliegen – und vor allem ihre Blütenvorlieben. Pflanzen werden vorgestellt vom Frühblüher bis zum Dauerblüher. Ein Insektenhotel wird nur dann dauerhaft belebt, wenn die Tiere in der Nähe „Futter“ finden. Wildbienen legen nicht, so wie die Honigbiene, kilometerweite Flugstrecken zurück.
Durch die Veranstaltung sind wir sicher einen Schritt weitergekommen auf dem Weg in Richtung „Inseln der Nahrungsvielfalt schaffen“ und werden als Multiplikatoren die Begeisterung weitertragen.